Nachlese: Klimadiskussion an der FH
So, die Podiumsdiskussion an der FH Schweinfurt ist nun vorbei. Die Presseberichterstattung dazu finden Sie hier.
Meine Eindrücke und Beobachtungen:
- Die Diskussionskultur verflacht. Es kann nicht der Sinn solcher Veranstaltungen sein, dass man im Vorfeld versucht massiv seine eigenen Anhänger zu mobilisieren und das Ganze dann zu einem Wettkampf der Lautstärke statt der Argumente zu machen. Das ist nicht sachdienlich – und zeugt auch davon, dass einem gar nicht an der konkreten Lösung des Problems gelegen ist, sondern eben nur an maximaler Konfrontation und Aufmerksamkeit.
- Wir verlieren uns im “Klein-Klein”. Der Einfluss, den Schweinfurt auf das globale Klima haben kann durch einen Bus mehr hier oder eine andere Abfahrtzeit dort ist weniger als vernachlässigbar. Wenn wir uns darüber die Köpfe einschlagen haben wir absolut gar nichts erreicht. Wieder drängt sich mir der Eindruck auf, dass es hier gar nicht um die Sache geht – sondern um maximale Aufmerksamkeit.
- Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass wir nichts machen sollten – aber eine große Wirkung werden wir damit nicht erzeugen
- Wo wir dagegen eine große, ja globale Wirkung erzeugen können ist in Zusammenarbeit mit unseren ansässigen Industrieunternehmen. Die Elektro-Mobilität-Forschungsabteilung von ZF hat und wird mehr für das globale Klima tun als alle anderen lokalen Massnahmen in Schweinfurt zusammen. Wir sollten versuchen verstärkt solche Unternehmen anzuziehen und sie gezielt unterstützen. Das hilft der Umwelt deutlich mehr als viele der anderen Kleinstmaßnahmen und unterstützt uns auch bei der Bewältigung des lokalen Strukturwandels. Ich würde mir wünschen, dass wir hierfür unsere Zeit einsetzen anstatt uns über andere Sachen die Köpfe einzuschlagen.
24. Januar 2020