Strukturwandel aktiv gestalten

Der Strukturwandel in der Autoindustrie ist nicht nur kritisch für den Klimaschutz, sondern auch für die Zukunft der Beschäftigten in der Auto- und Autozulieferindustrie, auch in Schweinfurt. Nach wie vor ist ein großer Teil der Schweinfurter Wirtschaft direkt oder indirekt von der Autoindustrie abhängig. Eine neue Studie der von der Bundesregierung parteiübergreifend ins Leben gerufenen NPM (Nationale Platform Zukunft der Mobilität), die diese Woche veröffentlicht worden ist, stellt in Ausblick, dass zwischen 200.000-400.000 Arbeitsplätze in Deutschland durch diesen Strukturwandel verloren gehen werden (Link).

Der Wandel in der Autoindustrie ist ein Jahrhundertereignis und stellt damit auch die Basis des Wohlstandes und der Beschäftigung in Schweinfurt grundsätzlich in Frage. Wenige andere Themen sollten daher so hoch im Kurs für den Schweinfurter Stadtrat stehen, wie diesen Wandel zu verstehen, aktiv zu begleiten und die Auswirkungen des Strukturwandels für Schweinfurt aktiv zu steuern. Leider habe ich den Eindruck, dass zahlreiche andere Themen, die vielleicht kurzfristig öffentlichkeitswirksamer sind (z.B. Feuerwerke zu Neujahr, etc.), mehr Aufmerksamkeit im Stadtrat bekommen, als dieses existentielle Thema für die Stadt. Ein Beispiel: Diesen Dienstag, 14.1.2020, gab es in der Rathausdiele einen Fachvortrag zu dem Wandel in der Autoindustrie mit dem Fokus autonomes Fahren – außer mir war kein einziger Stadtrat anwesend. 

Deswegen beantrage ich, dass die Verwaltung die Ergebnisse der parteiübergreifenden Studie der Bundesregierung auswertet und Implikationen für Schweinfurt ableitet. Ich hoffe, dass mit einer faktenbasierten Aufarbeitung endlich eine kritische und sachbezogene Diskussion im Stadtrat zu diesem kritischen Thema stattfinden kann – eine solche Auseinandersetzung, mit Auswirkungen auf Arbeitsplatzsicherheit, Zukunftstechnologien und Gewerbesteuern müsste im Interesse aller Parteien und Ideologien sein.

Hier finden Sie meinen Antrag im Volltext.

18. Januar 2020