Heizpilze …
Am 20. Juli 2020 habe ich beantragt, dass Schweinfurt das Verbot von Heizpilzen temporär aussetzt, um damit unsere stark angeschlagene lokale Gastronomie zu unterstützen und durch den Winter zu bringen (siehe hier) – und dabei gleichzeitig die Corona-Risiken in Schweinfurt gering zu halten. Der Antrag schloss mit folgendem Absatz:
“Angesichts der Dringlichkeit dieses Antrags – die Gastronomen müssen Planungssicherheit haben und sich auf die Herbst-Saison vorbereiten – bitte ich um eine Behandlung spätestens im Ferienausschuss.”
Seit ich diesen Antrag eingereicht habe, ist viel passiert:
- Umfragen wurden durchgeführt, die zeigen, dass es der Gastronomie so schlecht geht, wie selten zuvor. Laut der DEHOGA fürchten fast 60% der Betriebe um Ihre Existenz. Zitat der DEHOGA: “Die Angst vor dem Winter ist groß”
- Studien wurden veröffentlicht, die auf die wichtige Rolle von Aerosolen in geschlossenen Räumen bei der Verbreitung von COVID hinweisen.
- Armin Laschet (CDU) hat sich für ein Aussetzen des Verbotes in NRW ausgesprochen.
- Unser Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagt, er könne sich ein Aussetzen solcher Verbote gegen einen Klimaausgleich vorstellen
- Sogar Anton Hofreiter (Grüne) sagt: “In diesem Winter ist alles anders alles anders, und daher wäre ich in dieser speziellen Ausnahmesituation und mit Blick auf den Gesundheitsschutz dafür, Verbote zeitlich befristet auszusetzen.”
- Gleichzeitig ziehen die COVID-Fallzahlen in unserem Umfeld wieder an – Würzburg z.B. meldet bereits wieder über 50 Fälle pro 100.000 Einwohnern über die letzten 7 Tage. Schweinfurt bleibt zum Glück noch verschont – und wir sollten alles dafür tun, dass dies so bleibt.
All das sollten gute Gründe sein, meinen simplen Antrag, der keinerlei Budgetauswirkungen für die Stadt hat, schnell zu bearbeiten und somit den Gastwirten in Schweinfurt in dieser schweren Zeit zumindest etwas Sicherheit zu geben. Leider wurde mein Antrag trotzdem in keiner der beiden Ferienausschutsssitzungen im August behandelt – obwohl die Tagesordnung nicht voll war. Ich hoffe, dass das der Antrag nun endlich Ende September im Stadtrat behandelt wird. Eine spätere Behandlung würde den Zweck des Antrags ad absurdum führen – schließlich geht es darum, unserem Gastgewerbe Chancen durch die Krise aufzuzeigen. Wenn man den Antrag erst im Winter behandelt, hat sich das Problem erledigt. Schon jetzt ist es spät, da die Nachfrage nach Wärmepilzen deutlich angestiegen ist (weil viele Gemeinden anscheinend schneller reagiert haben) und die kalten Tage unmittelbar bevor stehen.
Quellen:
- https://www.dehoga-bundesverband.de/presse-news/pressemitteilungen/detail/news/dehoga-pm-2025-aktuelle-dehoga-umfrage-das-gastgewerbe-kaempft-ums-ueberleben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f3aeea6b53ae3c9aa0a446db56a4f2da
- https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/gesamt.html
- https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/corona-praevention-durch-heizpilze-peter-altmaier-plaediert-fuer-klima-ausgleich-a-00c091f0-69bf-4602-8483-1f27bfd5c182
17. September 2020